Ökologie & Umweltauswirkungen

Materialwirtschaft

Ein effizienter Ressourceneinsatz schont nicht nur Klima und Umwelt, es sprechen auch wirtschaftliche Gründe dafür. Der Großteil der Ausgaben für die Herstellung unserer Verpackungslösungen entfällt auf das Material. Schon alleine deswegen ist unser Anreiz besonders groß, dieses verantwortungsvoll zu verwenden.
Ausgabestruktur
2015 2016 2017 2018
Materialeinkauf 57,1 % 54,3 % 54,9 % 56,0 %
Personalkosten 14,4 % 15,5 % 14,9 % 14,5 %
Produktionsequipment / Infrastuktur 7,3 % 8,5 % 8,8 % 8,6 %
Energie 4,8 % 4,8 % 4,6 % 4,4 %
Transport & Sekundärverpackung 4,8 % 5,0 % 4,8 % 4,8 %
Instandhaltung 3,6 % 3,8 % 3,6 % 3,4 %
Sonstiges 8,0 % 8,1 % 8,4 % 8,3 %

Neuware kaufen wir weltweit ein. Dabei versuchen wir möglichst regional zu handeln, das heißt, wir bevorzugen Materiallieferanten in Werksnähe. Recyclingmaterialien beziehen wir sowohl von Materiallieferanten als auch von unseren eigenen PET-Recyclingwerken.

In den Jahren von 2015 bis 2018 ist unser Materialverbrauch für die direkte Erzeugung der ALPLA Kunststoffverpackungen um 12 Prozent gestiegen. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 2.165.215 Tonnen Kunststoff eingesetzt. Darin sind auch Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen enthalten, der Anteil dieser biobasierten Materialien war bei 1,2 Prozent.

Materialverbrauch nach Kunststoffarten

Der Materialverbrauch nach Kunststoffarten hat sich in den Berichtsjahren 2015 bis 2018 im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. Nach wie vor verarbeiten wir hauptsächlich PET (57 Prozent) und HDPE (36 Prozent). Recyclingmaterialien haben dabei einen Anteil von 13 Prozent rPET und 4 Prozent rHDPE. PP und LDPE haben mit 7,0 bzw. 0,3 Prozent einen deutlich geringeren Anteil an unserem Materialmix.

Der Einsatz von Masterbatches (Farbgranulate) und anderen Additiven macht bei ALPLA nur einen Anteil von 0,8 Prozent am Gesamtmaterialverbrauch aus. Diese Zusatzstoffe verändern die Eigenschaften der verarbeiteten Kunststoffe. Sie verleihen den Flaschen die gewünschte Farbe, verbessern ihre Schutzfunktion (zum Beispiel Sauerstoffbarriere) oder machen sie gegen Umwelteinwirkungen resistent (zum Beispiel UV-Strahlung).

Recyclingmaterial

Der Anteil von Recyclingmaterial ist im Berichtszeitraum deutlich gestiegen. 2016 lag der Anteil mit 90.000 Tonnen (recyceltes PET und HDPE) bei 6 Prozent des gesamten Materialeinsatzes. 2018 verarbeiteten wir 122.000 Tonnen recyceltes PET, das sind 13 Prozent des gesamten PET-Verbrauchs. Bei recyceltem HDPE lag der Anteil 2018 bei 26.000 Tonnen, das entspricht 4 Prozent. In Summe lag der Anteil von Recyclingmaterial 2018 also bei 150.000 Tonnen bzw. 9 Prozent.

Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Herkömmliche Kunststoffe werden auf Basis von Erdöl hergestellt – und damit aus einem fossilen und nicht nachwachsenden Rohstoff. ALPLA verfügt aber bereits seit vielen Jahren über Know-how und Erfahrung in der Verarbeitung von Alternativen, wie beispielsweise „Plant PET“ (Coca-Cola) oder „Green PE“ (Braskem). In Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern engagiert sich ALPLA bei der Entwicklung der Materialien bis zur Marktreife. ALPLA ist seit 2013 Teil eines internationalen Konsortiums, das an der Entwicklung des vollständig aus pflanzlichen Rohmaterialien hergestellten PEF (Polyethylenfuranat) arbeitet. 2018 brachte ALPLA Kaffeekapseln aus „Golden Compound green“ auf den Markt. Dieser biobasierte Werkstoff mit Naturfasern aus Sonnenblumenkernschalen ist heimkompostierbar.

Viele alternativen Materialien besitzen hervorragende Eigenschaften. So haben Forschungsarbeiten und Abmusterungen mit PEF gezeigt, dass die Gasbarriere für Sauerstoff zehn Mal höher als jene von PET ist. PEF ist zudem sehr gut recyclingfähig. Gerade das Recycling ist für die neuen Kunststoffe ein zentraler Erfolgsfaktor. In Zukunft müssen aufgrund gesetzlicher Vorschriften in der Europäischen Union hohe Recyclingquoten erfüllt werden. Getränkeverpackungen müssen etwa bis 2030 mit 30 Prozent Recyclinganteil hergestellt werden. Diese Regelung kann für den Markteintritt und die Marktdurchdringung neuer Materialien eine Schwelle darstellen. Hier braucht es sinnvolle und vorausdenkende Regelungen, um bisherige Bemühungen und vorzeigbare Ergebnisse nicht zu gefährden.